Osaka ist die erste Stadt Japans, die offiziell ein gleichgeschlechtliches Paar als Pflegeeltern anerkannt hat. Dies wurde offiziell zwei Männer in den 30er und 40er Jahren gestattet. Sie sind Pflegeeltern für einen Jugendlichen, der schon seit Februar in ihrer Obhut steht. Das Paar möchte aber trotzdem anonym bleiben.
Das Paar konsultierte das Kinderkonsultationszentrum der Stadt im Herbst 2015. Sie wurde am 22. Dezember 2016 offiziell anerkannt, als Pflegeeltern mit Vormundschaft für ein Kind unter 18 Jahren. Es ist schon ein kleines Wunder. Normalerweise dürfen nur verheiratete Paare oder Einzelpersonen Pflegeeltern werden. Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft sind berechtigt, Kinder zu fördern, aber nur als Einzelpersonen und nicht als Gleichgeschlechtliche Pflegeeltern.
Megumi Fuji die die ''Rainbow Foster Care'' leitet äußerte sich zu dem Fall. ''Es soll mehr von diesen Orten geben, wo Kinder akzeptiert werden, in einer Pflegefamilie mit gleichen Geschlecht''. Laut Fuji sind viele gleichgeschlechtliche Paare, die versuchen, potenzielle Eltern zu werden, von öffentlichen Behörden abgelehnt worden. Ihnen wird gesagt, ''Kinder werden niemals von gleichgeschlechtlichen Paaren gefördert" oder "Paare von Freunden werden nicht akzeptiert". Außerdem meinte Fuji "Es ist sehr klein, zu denken, dass nur Paare von Männern und Frauen eine ideale Familie verwirklichen können. Es kommt darauf an, ob sie eine Eignung für die Kindererziehung haben. Das ist wichtig." So macht sie sich für Homosexuelle mit Kinderwunsch stark.
Immerhin wurde bekannt, dass es im März 2016 etwa 45.000 vernachlässigte oder körperlich misshandelte Kinder gab, die auf den Wohlfahrtsdienst angewiesen waren. Die Zahl der nicht gemeldeten Fälle liegt dennoch viel Höher. Dies berichtete die Japantimes.
Homosexualität in Japan
Leider ist Homosexualität in Japan immer noch ein rotes Tuch. Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat letzten Freitag einen Bericht in Tokyo vorgestellt und hat darauf aufmerksam gemacht, dass in Japan nicht genug gegen Mobbing und Diskriminierung von schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen Schülern unternommen wird. Demnach sind auch Kinder in Pflegschaft von Homosexuellen stark gefährdet. Mobbing ist in Japan ein sehr großes Problem. ->HIER<- gibt es einen ausführlichen Artikel dazu.
Das erstaunliche daran ist, dass Homosexualität eigentlich bis in die Zeit der Samurai zurück geht. Dort wurde gleichgeschlechtliche Liebe durchaus ausgelebt und das selbst unter den Samurai. Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass es Das unter den Samurai gab? Dann habe ich hier Zwei Artikel zum Nachlesen für euch. Der 1. ->Hier<- und der 2. ->Hier<- .
Weder in der japanischen Gesellschaft noch in der japanischen Religion war die gleichgeschlechtliche Liebe von Grund auf verpönt. Männliche Prostituierte die sich auf Männer spezialisierten waren ebenso normal. Die Wende kam im 20. Jahrhundert. Mit dem neuen Strafgesetzbuch der Regierung lehnte man schließlich Homosexualität in Japan ab. Zum Ende des Krieges wurde das Gesetz aber wieder aufgehoben, dennoch hatte es sich in zwischen in den Köpfen mancher Japaner festgesetzt. Über Homosexualität wird nicht gerne gesprochen und schon gar nicht gesehen. Aber es gibt Lichtblicke! Zum einen Taiga Ishikawa, er ist ein schwuler Politiker im Tokioter Bezirksparlament, der sich für Homosexuelle stark macht. Zum anderen ist es Megumi Fuji die die ''Rainbow Foster Care'' leitet. Aber es gibt noch mehr!
In Shinjuku-nichome findet jährlich das ''Gay Tokyo Rainbow Festival'' statt, wo auch gleichgesinnte Touristen willkommen sind. Im Juli gibt es das ''Tokyo International Gay & Lesben Film Festival''. Ebenso wichtig ist das Gay Community Center „akta“. Dies befindet sich ebenfalls in Tokyo und kümmert sich um Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle.Sie kümmern sich auch um das Thema AIDS und Verhütung.
Um wieder auf Osaka zu sprechen zu kommen, dort gibt es die zweitgrößte Schwulenszene des Landes. Im November findet dort die Kansai-Pride statt. Diese wird von der sozialen Gay Organisation ''Kansai Scene'' organisiert. ->HIER<- ist die Homepage dazu.
Es gibt natürlich noch weit aus mehr Menschen die sich dafür einsetzten.
Davon mal abgesehen ist es wirklich ein großer Schritt für Japan, die Pflegschaft für ein Homosexuelles Paar zu ''gestatten''. Hoffen wir das es ein Schritt in die richtige Richtung wird und noch mehr Kinder ein liebevolles Zuhause finden, ob nun mit Hetero - oder Homosexuellen Pflegeeltern. Und hoffen wir, dass Japan toleranter gegenüber LGBT wird, denn das Japan das kann, haben sie in der Edo-Periode bereits bewiesen.
Was sagt ihr denn dazu?
Bild (c) Wiki Commons
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