Wie die Meisten von euch wissen, habe ich schon über so einige japanische Locations berichtet, aber noch nie ausführlich über ein japanisches Restaurant, doch das möchte ich von nun an ändern!
So freut es mich sehr, dass mein erstes Restaurant, welches ich euch vorstellen möchte, das HANAGE - Japanese Okonomiyaki Restaurant ist.
Am Namen könnt ihr schon erkennen, auf was sie sich spezialisiert haben, auf Okonomiyaki! Das HANAGE ist das erste Restaurant seine Art in Berlin und ist stets gut besucht.
Doch was ist Okonomiyaki eigentlich genau?
Okonomiyaki
Es ist schwer in Worte zu fassen bzw. zu beschreiben.
Okonomiyaki ist eine Spezialität in der Kansai-Region, besonders in Osaka, und in Hiroshima. Jede Region hat ihren eigenen Stil. Durch die Zubereitungsart wird Okonomiyaki auch japanische Pizza genannt, hat aber mit Pizza nicht viel zu tun, damit ist eher gemeint, dass man auf sein Okonomiyaki drauf tun kann, was man möchte. Die Grundzutaten sind Weißkohl, Kohl, Mehl, Ei und Dashi, weitere Zutaten werden nach Belieben hinzugefügt, ob jetzt nun Frühlingszwiebeln, Fleisch, Fisch, Garnelen, Mais oder anderes. Bei den Variationen sind keine Grenzen gesetzt. Man kann die jeweiligen Portionen auch als Teigfladen bezeichnen, welche meist mit Okonomiyaki Soße und mit japanischer Mayo gewürzt wird. Es ist auch üblich, Katsuobushi (getrockneter und in ganz dünne geschnittener Thunfisch) oben drüber zu streuen, welcher durch die Hitze anfängt zu tanzen. Zur Kriegszeit war es ein sehr gängiges Gericht, da es nicht viel Zutaten braucht und im Vergleich zu anderen günstig war und es macht sehr schnell satt. Hatte man nicht viel Geld so aß man es eben ohne Fleisch oder Fisch.
Traditionell wird Okonomiyaki am Tisch auf einer heißen Eisenplatte (Tepan) gebraten, aber es geht natürlich auch in einer Pfanne.
Aber kommen wir zurück zum HANAGE.
The first Japanese Okonomiyaki Restaurant in Berlin
Ins Leben gerufen wurde das Restaurant von Jens Korte und seiner Frau Junko Hayashi. Das Hanage feierte sogar dieses Jahr sein 1. Jubiläum. Spezialisiert hat sich das HANAGE auf den Okonomiyaki Osaka Style. Es wird großen Wert auf japanische Gastfreundschaft und Qualität gelegt. Dies spiegelt sich auch in den Gerichten und den Mitarbeitern wieder. Beim Hanage arbeiten fast nur Japaner, die alle gut English und zum Teil sehr gut Deutsch sprechen. Einzige Ausnahme ist Anne. Sie ist aus Deutschland und spricht perfekt Japanisch. Was mir auch aufgefallen ist, die Gäste sind zu 85% Japaner! Und das ist ein wirklich gutes Zeichen. Die Räumlichkeiten sind recht klein und übersichtlich. Der Kundenbereich hat ca. 24 Quadratmeter. Wenn
man das Restaurant betritt, befindet sich auf der rechten Seite die Kasse und die Küche. Die Küche ist wirklich ein Hingucker! Sie ist wie ein Würfel aus Glas, wo man beim Zubereiten des Essens zusehen kann. Es ist zudem auch alles sehr ordentlich und sauber. Auf der linken Seite des Restaurants sind die Sitzmöglichkeiten und wer es ganz traditionell möchte, setzt sich einfach auf ein Podest, welches mit Tatami-Matten auslegt ist. Wenn man aber nun geradeaus nach hinten durch läuft, gelangt man zu einer Treppe, diese führt die Mitarbeiter in die Vorbereitungsküche. Daneben geht es dann zum WC. Auch dies hat einen gewissen japanischen Touch. Schiebetüren, ein ungewöhnliches Waschbecken und lustige WC Schildchen, welches einem zum Schmunzeln bring.
Der Gesamteindruck der Location ist klein aber fein! Eine Mischung aus Westlich und japanisch. Ich persönlich mag es. Im Sommer kann man auch im Außenbereich vor dem Restaurant essen.
Es hat ganz klar seinen ganz eigenen Charme!
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Interview
We Love Japan: Würdest du sagen, dass eure Produkte ''eingedeutscht'' sind oder sind sie typisch japanisch?
Jens: Sie sind typisch japanisch und drauf legen wir ein großen Wert. Allerdings ist Okonomiyaki im Vergleich, zur bei uns bekannten japanischen Küche, ein ziemlich untypisches Gericht. Als ich es in Japan das erste mal gegessen habe, dachte ich mir, dass es sehr gut nach Deutschland passen würde, so wie es traditionell ist.
We Love Japan: Jetzt hast du mir zum Teil meine nächste Frage beantwortet. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Okonomiyaki Restaurant zu eröffnen?
Jens: Die Idee ist jetzt schon sieben Jahre alt und sie ist mir tatsächlich beim ersten Okonomiyaki gekommen, dass ich in Japan gegessen habe. Als ich wieder zurück in Deutschland war, habe ich nach einem Restaurant gesucht, in dem ich Okonomiyaki essen kann aber ich habe keins gefunden. Dann hat es noch fünf Jahre gedauert bis meine Frau, die aus Osaka stammt, beschlossen haben, die Idee umzusetzen. Eröffnet haben wir schließlich am 11. April 2014.
We Love Japan: Wie sieht es bei euch mit dem Thema BIO aus?
Jens: Wir achten sehr auf frische und hochwertige Zutaten. Allerdings müssten wir bei ausschließlich Biozutaten die Preise sehr stark erhöhen. Berlin ist sehr preissensibel und wir können hier keine Preise wie in Amsterdam oder Paris verlangen. Dort bezahlt man etwas doppelt sie viel wie bei uns. Es ist auch das gleiche Thema mit Vegetarisch oder Vegan. Das ist für die meisten Japaner nicht so wichtig. Aber wir arbeiten an einer rein veganen Variante.
Jens: Sagen wir mal so, Wachstum ist jedenfalls geplant! Ob es jetzt ein zweites Restaurant wird oder ein Umzug in ein größeres Restaurant, das wissen wir noch nicht. Aber wir arbeiten dran.
We Love Japan: Man sagt ja, Okonomiyaki ist mit Pizza zu vergleichen, weil man es halt belegen kann wie man möchte, wie würdest du es beschreiben?
Jens: Ich würde es eher mit unserem Bauernfrühstück vergleichen. Man nimmt die Reste, die man im Kühlschrank findet, wirft sie in die Pfanne, macht ein Ei dran und brät es einmal durch. Und die Japaner sagen ''schmeiß irgendwas in die Pfanne, mach Okonomiyaki Soße drauf und es ist Okonomiyaki''. Also ja, ich würde es als japanisches Bauernfrühstück beschreiben.
We Love Japan: Findet man euch auch auf Events?
Jens: Bis jetzt noch nicht, da wir immer noch sehr viel Zeit brauchen, um den Laden am Laufen zu halten. Aber das Thema Events wollen wir in Zukunft stärker angehen. Denn ich denke Okonomiyaki passt zu jedem guten Japan-Event. Also, wenn du mal was hast, sag Bescheid und wir sind vielleicht dabei.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Geschmack und Service & Preise
Wenn man das Restaurant betritt, wird man schon vom schmackhaften Geruch betört.
Auf dem Tisch liegt eine Speisekarte, aus der man zwischen 3 Arten des Okonomiyaki wählen kann.
1. dem Okonomiyaki Bonito + Mayo, welches das typische Gericht ist und ein Kassenschlager
2. dem Okonomiyaki Ponzu mit Lemon-Soy-Sauce, welche eine Eigenkreation des Hauses ist
3. dem Okonomiyaki Kankoku fu mit scharfer Korean Sauce.
Unter der Aufführung und Beschreibung befinden sich dann die Füllungen und Topping-Auswahl.
Aus 6 verschiedenen Varianten, könnt ihr alles aussuchen was ihr möchtet. Wie z.B. Hackfleisch, Shrimps, Mais usw.
Auf der Rückseite der Speisekarte findet ihr noch weitere Leckereien wie z.B. Karaage, Wakame-Salat, Miso-Suppe, Sweets, japanische Getränke und mehr. An sich ist die Karte schön übersichtlich und in Deutsch/Englisch.
Nachdem wir bestellt hatten (meine Schwester hat mich begleitet, welche noch Japanisches-Essen-Jungfrau war) hatte es auch nicht lange gedauert, bis wir unser frisch zubereitetes Okonomiyaki und Karaage (frittiertes Hühnchen) an den Tisch bekamen. Es waren ca. 12 Minuten, die wir warten mussten. Da man bei der Zubereitung zu sehen kann, vergeht die Zeit wirklich schnell. Und da bei uns eine japanische Familie mit einem Baby, was blonde Haare hatte aber zweifellos japanisch ist rein kam, war das so ein toller ''WOW-Effekt'', denn sowas sieht man wirklich nicht oft. Aber ich schweife ab.
Da standen sie, diese köstlich aussehenden Teller! Als wir den Anblick genossen, bekam meine Schwester einen riesen Schreck, denn ach du Schreck, das Katsuobushi bewegte sich, als wäre es lebendig! Beim zweiten Mal hinschauen, wirkte es recht lustig. Durch die Hitze führt es zu dieser Reaktion, es lebt also wirklich nicht mehr. Nach dem ''AHA-Effekt'' probierten wir unser Okonomiyaki. Meine Schwester hatte sich die Hackfleisch-Käse Variante bestellt und ich Lauch mit Mais.
Ich war im Okonomiyaki-Himmel! So wie es aussah, hatte es auch geschmeckt. Es zergeht auf der Zunge und harmoniert geschmacklich wundervoll!
Die Reaktion meiner Schwester war auch interessant. Da sie noch nie japanisch gegessen hatte, konnte
man hier sehen, wie es bei Neulingen ankam. Sie meinte: „Ungewöhnlich, interessant, aber gut!''
man hier sehen, wie es bei Neulingen ankam. Sie meinte: „Ungewöhnlich, interessant, aber gut!''
Zudem macht es auch erstaunlich satt. Es ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern schmeckt auch noch gut.
Die Preise für die Okonomiyaki liegen bei 5€. Für jede Füllung oder Topping kommt noch mal jeweils 1€ dazu. Also kann man den Preis selber noch beeinflussen. Die Getränke liegen im selben Bereich, wie in anderen japanischen Restaurant. Und vom Geschmack her ist der Preis durchaus zulässig!
Die Bedienungen wirken alle sehr offen und sympathisch. Sie sind jung und aufmerksam. Da hat Jens wirklich ein tolles Team. Übrigens, wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist bei den Getränken Selbstbedienung. Auf der rechten Seite stehen kleine Kühlschränke mit Getränken und Sweets und darauf ist ein Schild, wo drauf steht ''Selbstbedienung''. Bezahlen tut ihr dann zum Schluss an der Kasse am Eingang/Ausgang.
Fazit
Wenn ihr Okonomiyaki noch nicht kennen solltet, solltet ihr unbedingt mal im HANAGE vorbei schauen! Denn es ist ein Restaurant, welches mit seiner Hauptspeise aus dem Rahmen fällt, im positiven Sinne natürlich. Es ist eine interessante Erfahrung wert.
Die Location ist toll, zudem ist das Restaurant auch Familien/Kinder freundlich. Laufkundschaft ist willkommen, es muss also nicht vorher reserviert werden. Wenn ihr euer Essen nicht schaffen solltet, könnt ihr es euch auch einpacken lassen und mit nach Hause nehmen.
Auf Sauberkeit und Frische wird besonders geachtet und die Preise sind top. Ich persönlich finde die Speisekarte sehr gut, da sie nicht überladen ist und man nur eine gewisse Anzahl an Auswahl hat. So kommt man nicht in dieses unangenehme Gefühl von ''Hmm… und was bestell ich jetzt, ich kann mich nicht entscheiden''.
Macht euch doch am besten selbst ein Bild! Wenn ihr nicht in Berlin wohnt aber mal zu Besuch seid, markiert es euch in eurem Reiseplan.
Jens, der Geschäftsführer macht auch einen sehr angenehmen und aufgeweckten Eindruck. Er ist sehr sympathisch und ist sofort auf uns zugekommen. Es war wirklich toll, wie viel Zeit er sich für uns genommen hat! An dieser Stelle noch mal ein dickes ''Danke'' an ihn!
Übrigens werden wir bald eine Verlosung starten, wo wir unter euch ein paar Gutscheine für das Hanage Restaurant verlosen. Also haltet die Augen offen!
Ich werde jedenfalls nun öfter mal vorbei schauen.
Dann sage ich, bis zum nächsten Mal.
Öffnungszeiten
Mo - So: 12:00 - 23:00 Uhr
Webseite: http://hanage.de/
Facebookseite: https://www.facebook.com/hanage.de?fref=ts
Für euch, eure We Love Japan Admin
Bildquelle: HANAGE/We Love Japan
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen